Die Lehre der Reinkarnation ist durch den Boom der östlichen Religionen auch bei uns sehr verbreitet. Aber entgegen dem Denken westlicher Hinduisten und Buddhisten ist sie für die Menschen aus dem Osten kein erstrebenswertes Ziel, da sie ihrer Ansicht nach nur wieder in eine neue Existenz des Leidens mündet. Was sagt eigentlich die Bibel über den Gedanken der Wiedergeburt? Ist es möglich, dass ein Mensch nach seinem Tod wieder irgendwo auf dieser Welt als Mensch, Tier, Geist, Baum oder Gott wiedergeboren wird, so wie es die östlichen Religionen lehren? Die Bibel macht dazu sehr eindeutige Aussagen.

„Und wie es dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male… denen zur Rettung erscheinen, die ihn erwarten.“ (Hebräer 9,27+28)

Das „Einmal“ in diesem Text ist ein Zahlwort (1x). Die Bibel lehrt also ganz klar, dass jedem Menschen nur ein einziges Leben zur Verfügung steht und dass nach dem Tod jeder für sein Tun Gott Rechenschaft geben muss. Bei dem Gericht Gottes wird entschieden, wo man die Ewigkeit verbringt. Aber wer sind die Menschen, die für immer in Gottes Reich leben dürfen? Auch darüber gibt uns die Bibel Auskunft: Das Wort Gottes spricht ebenfalls von einer Wiedergeburt, die aber bereits während dieses irdischen Lebens stattfinden muss. Wer diese nicht erlebt, der darf auch nicht ins Reich Gottes hineingehen. So erklärte Jesus einem jüdischen Gelehrten namens Nikodemus, der in der Nacht zu ihm kam:

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ (Johannes 3,3)

Vielleicht geht es dir wie Nikodemus: Er verstand nicht, was Jesus damit sagen wollte. Darum erklärte er es ihm noch etwas genauer:

„Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.“ (Johannes 3,5)

Die Geburt, von der Jesus spricht, ist also keine leibliche, sondern eine geistliche Geburt. Die Bibel lehrt, dass Gottes Geist in einen Menschen kommen muss, damit er wahres und ewiges Leben empfängt. Die Bibel spricht nicht von einem „Göttlichen Funken“, den es in uns zu finden gilt, sondern durch diesen „Heiligen Geist“ kommt Jesus Christus selbst von außen in das Herz eines Gläubigen hinein (Johannes 14,18), und mit ihm die Kraft zu einem Leben, das Gott gefällt. Erst durch diese geistliche Geburt wird ein Mensch zu einem „Kind Gottes“. Jeder Mensch ist zwar ein Geschöpf des großen Schöpfers, aber nur die geistlich Wiedergeborenen gehören für immer zu Gottes Familie. So heißt es im Johannesevangelium:

„So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt, sondern aus Gott geboren sind.“ (Johannes 1,12+13)

Wie kommt es nun zu diesem Wunder der Wiedergeburt? Wie kann man denn Jesus in sich aufnehmen? Die Bibel sagt, wenn ein Mensch die Botschaft des Evangeliums hört und sie im Glauben annimmt, kommt die ganze Fülle der Gottheit in das Herz eines Menschen (Epheser 1,13; Kolosser 2,9+10). Dieses Kommen spürt man nicht, sichtbar wird es erst im Laufe der Zeit durch die Früchte des Glaubens. Gott zeigt dem Menschen seine Sünde und beginnt, ihn Schritt für Schritt Jesus ähnlicher zu machen. So heißt es:

„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“ (Galater 5,22)

Christ-Sein bedeutet also nicht einer kirchlichen Organisation anzugehören oder einen Taufschein zu besitzen. Gottes „Kirche“ ist ein lebendiger Organismus, der durch seinen Geist lebt und geleitet wird. Dieses Leben aus Gott stimmt aber mit dem Wort Gottes, der Bibel, überein, weil es sich um den selben Geist handelt, durch den auch die Autoren der Bibel inspiriert wurden. Als ich vor vielen Jahren versuchte, mittels Meditation zur inneren Erleuchtung zu gelangen, fand ich dadurch nur Einsamkeit und Leere. Wer aber das Leben durch Jesus findet, der hat wahren Reichtum gefunden! Jesus Christus sagte einmal:

„Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

Hat ein Mensch einmal den Heiligen Geist von Gott empfangen, dann benötigt er keine zweite Erfahrung („Geistestaufe“) mehr, die ihn in besonderer Weise vor Gott brauchbarer machen würde. Der gläubige Mensch hat bei der Wiedergeburt bereits alles empfangen, er muss dies aber erst im Glauben erkennen und leben lernen (Epheser 1,3.18+19). Jeder Christ soll aber darauf achten, dass der Geist in ihm „brennend“ bleibt, indem er Gott gehorsam ist und sich mit seinem Wort und im Gebet immer wieder von ihm beschenken lässt. Dies nennt die Bibel „Erfüllt-sein mit Heiligem Geist“ (z.B. Apostelgeschichte 4,31; Epheser 5,18-20).