Die Rettung wird nur gerufen, wenn es einen ernsten Notfall gibt. Wozu braucht man Rettung, wenn alles gut läuft? Viele Menschen denken, sie brauchen keinen Retter, weil sie den Ernst ihrer Lage nicht verstehen. Sie gleichen einem Taucher in großer Tiefe, dem in Kürze der Sauerstoff ausgeht, der aber noch nichts davon ahnt. Die Bibel sagt, dass wir in großer Gefahr sind. Der Mensch hat sich von Gott entfernt, böse Dinge haben sich breit gemacht: Lügen, Stehlen, Ehebruch, Mord und Begehren sind heute normal. Das war auch schon früher so. Wir lesen schon im Römerbrief die traurige Feststellung:

„Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“ (Römer 3,10-12)

Vielleicht denkst du jetzt: „Moment mal, es gibt doch viele Menschen, die ihr Leben für gute Dinge einsetzen!“ – Oder du sagst: „Mein Leben ist doch gar nicht so schlecht. Ich habe niemanden umgebracht und nichts gestohlen.“ Das mag oberflächlich betrachtet ja vielleicht sogar stimmen, aber Gott sieht unser Leben aus einer anderen Perspektive. Gott ist absolut gerecht und wird jede Sünde einmal richten. Die Strafe dafür hat er schon vor ewigen Zeiten festgelegt:

„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Römer 6,23)

Gottes Gerechtigkeit fordert den Tod eines jeden Sünders und genau hier liegt unser Problem. Sünde kann man nie wieder gut machen, weil sie sich in erster Linie gegen Gott richtet. Trotzdem gibt es viele Menschen die versuchen, sich mit Gebet, Kirchenbesuchen, Spenden, Sakramenten und guten Werken den Himmel zu verdienen. Aber wann hat man genug getan? Oder warum sollte mir Gott mein Lügen vergeben, nur weil ich dafür einer alten Oma über die Straße helfe? Wir können uns abmühen wie wir wollen, über uns bleibt doch das Damoklesschwert des Todes.

Das Gesetz Gottes ist nur ein Spiegel, in dem wir uns betrachten können, um den Schmutz in unserem Gesicht zu sehen. Der Spiegel ist kein Mittel zur Reinigung, dafür benötigen wir das Waschbecken. Wenn sich ein Mensch ehrlich bemüht, Gottes Gebote zu halten, dann entdeckt er nur, dass er ein Sünder ist. Wir lesen darüber in der Schrift:

„Aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden, denn durchs Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ (Römer 3,20)

Die Bibel sagt: Gottes Gesetz ist absolut gut. Nicht zu stehlen, nicht zu lügen und nicht die Ehe zu brechen sollte eigentlich das Normale sein. Aber das Gesetz kann nur verurteilen, es kann niemanden retten. Aber wo ist das Waschbecken, durch das ein Mensch von Sünde gereinigt werden kann? Auch das wurde von Gott vor langer Zeit in seinem Gesetz festgelegt: Der Messias sollte kommen, um für Sünder stellvertretend den Tod zu bezahlen. Jesus Christus kam in diese Welt, um allen, die ihm glauben, Gerechtigkeit zu schenken. Sein Blut ist das einzige „Reinigungsmittel“ für Sünde, weil damit die Strafe für die Sünde (der Tod) bezahlt wurde.

Das Werk der Errettung ist alleine Gottes Werk, deshalb kann und darf ein Mensch dem nichts hinzufügen. Religiosität ist also der falsche Weg, um mit Gott versöhnt zu werden. Im Galaterbrief steht:

„Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.“ (Galater 5,4)

Wie wird man dann gerettet? Ganz einfach: Indem wir die Botschaft der Bibel für uns im Glauben in Anspruch nehmen. Der rettende Glaube ist immer mit einer Umkehr zu Gott verbunden. Wer sich durch das Gesetz als Sünder erkennt und Gott um Vergebung bittet, dem vergibt Gott seine Schuld, weil Jesus für ihn starb. Deshalb kann und muss ein Mensch auch wissen, dass er gerettet ist, weil diese Rettung niemals sein eigenes Werk ist. So lesen wir in der Schrift:

„Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“ (1.Johannesbrief 1,8+9)

Ein Mensch, dem Gott diese Wahrheit in seinem Herzen offenbart, der erfährt auch eine radikale Veränderung in seinem Leben. Gott schenkt nämlich jedem, der ihm glaubt und ihn als Herrn und König akzeptiert, seinen Heiligen Geist. Gottes Liebe und Gesetz wird damit im Herzen zum bestimmenden Faktor, auch wenn der Kampf gegen die Sünde erst beim leiblichen Tod eines Menschen beendet sein wird (z.B. Hebräer 12,4). Gute Werke sind also nicht der Grund für eine Rettung, sondern vielmehr die Folge davon.

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“ (Epheser 2,8-10)